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EXHIBITION | GREY BOX TESTING. Inside global displacements
Virtual Reality Summer School, Vorträge, Präsentation, Ausstellung
17.06. – 26.06.2022, Architekturgalerie München im BUNKER

AUTO-NOM. Ich sehe was, das du nicht siehst
Leon Döring

Schon heute sammeln und verarbeiten Automobile eine Vielzahl von Sensordaten: Ultraschall überwacht den Nahbereich z.B. beim Einparken, Radarsysteme halten den Abstand auf der Autobahn oder führen Notbremsungen aus. In autonom fahrenden Autos erzeugt Lidar- Laserscanning dreidimensionale Abbilder der physischen Umgebung und mit Hilfe von Kamerabildern lassen sich Objekte der Umgebung mit Hilfe von Bildverarbeitung klassifizieren. Diese unterschiedlichen Informationen über die Umgebung des fahrenden Autos werden in Echtzeit verarbeitet und um weitere Sensordaten, wie Beschleunigungswerte und GPS- Koordinaten ergänzt, so dass ein Auto ohne Hilfe und unterstützenden Eingriff eines Menschen, sich im komplexen Straßenverkehr möglichst sicher und unfallfrei bewegen kann.

In der VR-Arbeit AUTO-NOM. Ich sehe was, das du nicht siehst werden die scheinbar unendlich großen Datenmengen, die ein selbstfahrendes Automobil in kürzester Zeit automatisiert sammelt und in Echtzeit verarbeitet, untersucht. Anhand eines über das Internet frei verfügbaren 2,3 Terabyte großen Datensatzes von Sensorinformationen eines Audi-Testfahrzeuges (Audi Autonomous Driving Dataset A2D2, 2020) versucht Leon Döring mit Hilfe von VR-Technik diesen gleichzeitig hochpräzisen und dennoch überraschend spekulativen Blick auf die Stadt für das menschliche Auge sichtbar zu machen. Anhand einer ca. 15 minütigen Testfahrt durch die Münchner Innenstadt werden Daten aus unterschiedlichen Sensorsystemen visuell aufgearbeitet. Auf einer Autobank sitzend können die dynamischen 3D-Daten entweder frei per VR- Brille oder über eine dreifache Videoprojektion im Galerieraum betrachtet werden. Die zur Entscheidungsfindung des Autos zentrale Erkennung der Umgebungs-Objekte (Fußgänger, Lastwagen, Fahrräder, Ampeln usw.), ausgedrückt als prozentuale Wahrscheinlichkeiten, werden ebenso in den Betrachtungsraum eingeblendet. Weiterhin werden nicht optische Informationen wie Beschleunigungswerte oder Lenkwinkel in Klangmuster umgerechnet, die die virtuelle Bewegung des PKW durch München raumfüllend unterstützen.

Unity-Integration: Moritz Gnann
Besonderer Dank an: Niklas Pieninck, Philipp Bode

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