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ARCHITECTURAL DESIGN | Bachelor Thesis Project | '‘ALL DIESE MOMENTE WERDEN VERLOREN SEIN IN DER ZEIT, SO WIE TRÄNEN IM REGEN.‘' | Ein Zentrum für Fotografie in Deutschland _Zeche Zollverein
Explanation text by Hazel Gül and Emre Ertual
Das monumentale Industriedenkmal der Zeche Zollverein mit seinen kantigen und wuchtigen Volumina soll im Rahmen des Bachelorprojektes einen Nachbarn als Museum der zeitgenössischen Fotografie bekommen. Der harte, klar definierte und asphaltierte Platz wird umgewandelt in eine begehbare Landschaft, die im gesamten Areal fehlt und durch die gigantischen Formen in den Hintergrund gedrängt wurde.
Der nördlich angelegte Park wird dabei in den Entwurf integriert und fließt durch sanfte Erhebungen in das Bauareal hinein. Um jedoch die Eingriffe in die vorhandene sowie geplante Landschaft gering zu halten, wurde aus einem Stück Papier eine Form abgeleitet. Mit präzisen Faltungen und Einschnitten entstand eine Dachstruktur, die im Inneren des Museums fortgeführt wird.
Dieses Ziehharmonika- Prinzip erzeugt ein räumliches Kontinuum mit ungeahnten Perspektiven. Der Gang im Museum ist ein Weg mit gefilterten Anblicken durch die zufällig platzierten Stützen, die wie ein Lichterwald erscheinen. Den BesucherInnen werden Einblicke in unterschiedliche Lichtverhältnisse sowie verschiedene Stimmungen ermöglicht, die durch eine transluzente Gestaltung der Räume verstärkt wird. Diese Offenheit setzt sich auch in den Ausstellungsbereichen fort. Im gesamten Museum werden Zonen definiert, die einen Materialitätswechsel von transparenten und lichtdurchlässigen Stoffen wie Vorhang oder Schiebeelementen aufweisen.
Die Neigungen, welche die Papierstücke miteinander verbinden, ergeben sich durch die anderen Ebenen. Diese dienen nicht nur der Verbindung zweier Ebenen, sondern sind als Wechselausstellungen, Diskursflächen sowie Aufenthaltsbereich für BesucherInnen geplant. Auch der ungehinderte Wechsel von Zonen und Ausstellungen wird durch einen angenehmen Rundgang durch das Raumkontinuum ermöglicht. Dabei führt der Weg auf das Café hinauf, welches einen direkten Zugang auf die Dachlandschaft hat. Im unerwarteten Raum wird das Gefühl der Schräge performativ maximiert. Dabei können die BesucherInnen die Schrägen spüren, digitale Ausstellungen ansehen sowie hören. Mit allen Sinnen befinden sie sich in einer inszenierten Höhenlandschaft.
Student work by: Hazel Gül with Emre Ertual
Coachings by: Prof. Matthias Karch, Prof. Folke Köbberling & Team IMD
Co-examiner: Prof. Folke Köbberling
Examiner: Prof. Matthias Karch