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ARCHITECTURAL DESIGN | Bachelor Thesis Project | '‘ALL DIESE MOMENTE WERDEN VERLOREN SEIN IN DER ZEIT, SO WIE TRÄNEN IM REGEN.‘' | Ein Zentrum für Fotografie in Deutschland _Zeche Zollverein
FOTOGRAFIE IN DEUTSCHLAND VON 1920 BIS HEUTE
Karl Blossfeldt, August Sander, László Moholy-Nagy, die Namen stehen seit den 1920er Jahren für eine eminent konzeptionelle Erkundung des damals noch jungen Mediums Fotografie in Deutschland. Insbesondere die Hoch- schulen in Essen und Düsseldorf haben in der Folgezeit Fotograf*innen von Weltrang wie Albert Renger-Patzsch oder Otto Steinert, Hilla und Bernd Becher, Andreas Gursky, Katharina Sieverding oder Thomas Ruff hervorgebracht. Die zeitgenössische Fotografie in Deutschland wird darüberhinaus geprägt durch Künstlerfotograf*innen wie Wolfgang Tillmans, Annette Kelm oder Thomas Demand, deren Bezugspunkte eher in London, Hamburg oder Berlin zu finden sind, die sich unabhängig von den bis heute renommierten Schulen in Nordrhein-Westfalen entwickelt haben.
EIN ZENTRUM FÜR FOTOGRAFIE AUF DER ZECHE ZOLLVEREIN
Gleichwohl hat sich eine Findungskommission unter der Leitung der Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, vor Kurzem dafür ausgesprochen, auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein in Essen (UNESCO-Welterbe) eine ‘Bundesstiftung für Fotografie‘ zu installieren, die sich, vergleichbar etwa mit dem ZKM _Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe oder dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, der Sammlung, dem Erhalt und der Vermittlung der Deutschen Fotografie widmet. Alle Beteiligten eint der Wunsch, der Fotografie und der Fotokunst in Deutschland eine stärker wahrnehmbare Präsenz zu verleihen und deren bildhaftes Gedächtnis zu pflegen und bewahren, zu profilieren und fortzuschreiben.
PROGRAMMIERUNG
Das Raumprogramm (ca. 10.000 m2) umfasst Räume der Forschung, Archivierung und Restaurierung sowie und insbesondere große und different ausgestaltete Ausstellungsräume zur ständigen und wechselnden Präsentation der zentralen Akteure der Deutschen Fotografie. Ergänzt wird das räumliche Konzept durch eine Bibliothek, Mediathek, durch Künstlerateliers, Räume für Vorträge und Kolloquien, durch ein Café, Restaurant, Bar sowie einen großen Dachgarten für Vernissagen und Feste.
DAS GEBÄUDE ALS CO2-SPEICHER
Im Sinne der unverzichtbaren Nachhaltigkeit von Gebäuden wird der Entwurf eine Holzbaukonstruktion sein. Ganz erhebliche CO2-Emissionen durch Eisenverhüttung und Kalkbrennen werden damit vermieden. Das verbaute Holz wirkt zudem wie ein natürlicher CO2-Speicher und entzieht der Atmosphäre langfristig das umweltschädliche CO2. Selbst in konservativ errechneten Szenarien kombinieren sich beide Effekte zu einem mächtigen Faktor gegen die Erderwärmung.
Ziel des Entwurfes ist der spannungsvolle Dialog mit der fossilen Historie des Weltkulturerbes Zeche Zollverein und der postfossilen Identität des Zentrums für Fotografie.
BILD UND RAUM - OBERFLÄCHE UND TIEFE
Zentrale architektonische Aspekte des Entwurfes sind die Erkundung des Verhältnisses von Bild und Raum, also von Oberfläche und Tiefe sowie der präzisen und differenten Organisation von Licht und Atmosphären.
Prof.Matthias Karch
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Student work by: Jan Duesing, Laura Sommerfeld
Coachings by: Prof. Matthias Karch, Prof. Folke Köbberling & Team IMD
Co-examiner: Prof. Folke Köbberling
Examiner: Prof. Matthias Karch